Können „bioaktive Kollagenpeptide“ Hunden und Katzen helfen?
Arthrose ist bei Hunden und Katzen ein immer wieder auftretendes Krankheitsbild, wobei verschiedene Ursachen für die Verschleißerscheinungen an den Gelenken verantwortlich sind. Auch jüngere Tiere können als Folge von Verletzungen, Entzündungen durch Infektionen oder Überlastung an Arthrose erkranken, was deutlich aufzeigt, dass nicht nur der natürliche Alterungsprozess zum Verschleiß des Gelenkknorpels und der umgebenden Gelenkkapsel führen kann. Auch ist Arthrose als Folge von Übergewicht leider ein Problem, das in Industriestaaten Mensch und Tier inzwischen gleichermaßen betrifft.
Wenig Behandlungsmöglichkeiten
Zur Zeit geraten Tierärzte bei der Behandlung der Arthrose bei Hunden und Katzen noch oft an ihre Grenzen! Üblich ist die Verabreichung von schmerz- und entzündungshemmenden Medikamenten, sogenannte NSAR, wie z.B. Meloxicam, Phenylbutazon oder auch ASS. Diese leisten auch einen wichtigen Beitrag um Symptome, wie Schmerzen und Lahmheit, zu lindern, aber bei höheren Dosierungen und Langzeitanwendung können diese auch Nebenwirkungen hervorrufen. Tierärzte und Tierhalter versuchen daher das Fortschreiten des Gelenkverschleiß durch weitere Maßnahmen zu verlangsamen. Gesundes Körpergewicht, keine Überlastung, sowie die Zufütterung von knorpelerhaltenden Mitteln, wie z. B. Glucosamine und Chondroitinsulfat, die hier an erster Stelle zu nennen sind. Anerkannte Wissenschaftler forschen aber seit längerer Zeit schon an einem weiteren Ansatz und halten diesen für vielversprechend: die sogenannten „Bioaktiven Kollagenpeptide“, die als Zusatzfuttermittel verabreicht werden können, zeigten in Studien bereits positive Auswirkungen!
Bioaktive Kollagenpeptide und Ergebnisse der Wissenschaft
In mehreren Studien mit bioaktiven Kollagenpeptiden an Hunden, mit chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparates, konnten positive Einflüsse aufgezeigt werden: Den erkrankten Hunde wurden über Wochen bioaktive Kollagenpeptide mit dem Futter verabreicht. Die Wissenschaftler stellten dabei fest, dass der Lahmheitsgrad der Hunde nachweislich abnahm und in einer aktuellen Untersuchung von 2017 stellten sie weiter fest, dass die Knorpelzellen unter dem Einfluss von bioaktiven Kollagenpeptiden vermehrt wichtige Knorpelbestandteile (Collagen Typ II, Aggrecan und Elastin) bildeten. Gleichzeitig beobachteten sie, dass bestimmte Entzündungsstoffe nachweislich abnahmen. Auch gab es einen Hinweise darauf, dass gesunde Hunde ggf. auch von bioaktiven Kollagenpeptiden profitieren könnten, da sie vermutlich den Gelenkknorpel vor Abbauprozessen schützen. Daher kann man bioaktive Kollagenpeptide auch prophylaktisch zufüttern! Bisherige Untersuchungen ergaben auch keine Hinweise auf Sicherheitsbedenken. Bioaktive Kollagenpeptide sind Bestandteil von tierischen Lebensmitteln und liegen in gereinigter und hochkonzentrierter Form vor. Weitere Untersuchungen an größeren Hundegruppen sind erforderlich, um die bisherigen Ergebnisse der Studien wissenschaftlich zu untermauern.
Bei einer bekannten Nierenschwäche, sagen Ärzte, das es immer sinnvoll ist, die tägliche Proteinmenge auf ein bestimmtes Maß zu begrenzen. Bisher gibt es zwar keinen wissenschaftlichen Beleg für einen schädlichen Effekt auf die Nieren. Aber man weiß, dass große Eiweißmengen aus der Nahrung zu einem erhöhten Blutfluss in den Nieren führen und deren Filterleistung erhöhen. Die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA und die US Behörde für Arznei- und Nahrungsmittelsicherheit (FDA) stufen bioaktive Kollagenpeptide allerdings als unbedenklich ein. Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um die bisherigen Ergebnisse wissenschaftlich zu untermauern.
Frau Isolde Altersberger (Apothekerin für Klinische Pharmazie) hat in ihrem Kapitel „Protein und Niere“ wissenschaftliche Informationen im Internet veröffentlicht, die hier zu finden sind: www.bioaktive-kollagenpeptide.de/sicherheit-niere
Bioaktive Kollagenpeptide stellen jetzt schon eine vielversprechende Option für Hunde und Katzen mit Arthrose dar
Zusammen mit einem sinnvollen Maß an Bewegung, Vermeidung von Überlastung und Übergewicht stehen Tierhalter und Tierärzte Gelenkerkrankungen jetzt nicht mehr machtlos gegenüber, sondern können betroffene Tier aktiv mit bioaktiven Kollagenpeptiden unterstützen. Auch wenn bei Arthrose Medikamente oft unverzichtbar bleiben, bietet die Zufütterung der bioaktiven Kollagenpeptiden eine Möglichkeit, die Menge der (Schmerz-) Medikamente zu reduzieren und auch die damit eventuell verbundenen Nebenwirkungen zu reduzieren.
Chronisch gelenkkranke Hunde und Katzen erhalten häufig Medikamente zur Schmerzlinderung oder weil andere Leiden medikamentös behandelt werden müssen. Daher muss immer darauf geachtet werden, dass sich diese Medikamente miteinander "vertragen" oder sich in ihrer Wirkung nicht beeinflussen. Auch Futtermittelergänzungen sollten in dieser Hinsicht immer beobachtet werden, besonders wenn sie langfristig verabreicht werden. Für bioaktive Kollagenpeptide sind bisher keine Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten bekannt. Damit bioaktive Kollagenpeptide ungestört vom Magen-Darm-Trakt aufgenommen werden können, ist es sinnvoll sie dem Tier unabhängig von Arzneimitteln zu verfüttern.
Bioaktive Kollagenpeptide sind einfach anzuwenden
Als geschmacks- und geruchsneutrales Pulver lässt es sich ganz simpel unter das gewohnte Futter (Nassfutter, selbst Gekochtes oder auch Rohfleisch) mischen. Bevorzugt das Tier Trockenfutter ist es empfehlenswert, Futter und Pulver vor dem Verfüttern mit beispielsweise Wasser, Milch, Joghurt, Quark, Hüttenkäse, etc. zu vermischen.
Bioaktive Kollagenpeptide im Web
Im Internet gibt es weitere ausführliche Informationen zum Wirkstoff, hier unsere Auswahl:
Isolde Altersberger, Apothekerin für Klinische Pharmazie hat eine Homepage erstellt mit umfangreichen wissenschaftlichen Informationen und Literaturquellen: www.bioaktive-kollagenpeptide.de
Bei Facebook gibt es dazu ein Forum mit dem Namen „Bioaktive Kollagenpeptide“ die von Fachleuten gegründet wurde und in dem Endverbraucher Fragen stellen können: www.facebook.com/groups/bioaktivekollagenpeptide
Quellen:
Altersberger, I.: Online-Informationen www.bioaktive-kollagenpeptide.de (Abruf: 28.02.2018)
Kohn, B. Schwarz, G.: Praktikum der Hundeklinik. 12. Auflage, Enke 2017
Text: Kerstin Schröter / www.tierspiegel.de
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