Huskys haben fast immer blaue Augen, doch wenn Ihr Hund plötzlich ebenfalls ausschaut, als trage er farbige Kontaktlinsen, sollten Sie bitte sofort einen Tierarzt aufsuchen.
Die Blaufärbung des Auges könnte ein Hinweis auf eine Leberentzündung (Hepatitis contagiosa canis [Hcc]), auch Rubarth-Hepatitis genannt), eine Infektion mit dem sogenannten caninen Adenovirus 1 (CAV-1), sein. Das Hcc ist nicht verwandt mit den humanen Hepatitis-A-C-Erregern und für den Menschen nicht gefährlich.
Die ansteckende Virusinfektion kann Hunde jeglichen Alters befallen; junge Hunde unter einem Jahr sind allerdings häufiger betroffen. Begleitsymptom dieser Krankheit etwa zehn Tage nach Infektion: Die Hornhäute erscheinen vorübergehend blau oder sehr dunstig (in Fachkreisen oft als „hepatitis blue eye" bezeichnet), was durch eine Antigen-Antikörper-Reaktion hervorgerufen wird. Der befallene Hund schielt zudem oft. Weitere typische Symptome sind Lethargie, geringe oder gar keine Nahrungsaufnahme, starker Durst sowie Übelkeit. Selten kann es auch zu Gehirnentzündungen (Enzephalitis und Hepatoenzephalopathie) kommen. Im weiteren Verlauf können auch Gelbfärbung von Haut und Augen auftreten.
Die Ansteckung kann durch direkten Kontakt zwischen einem kranken und einem gesunden Hund erfolgen oder durch indirekten Kontakt, d. h. durch verschmutzte Gegenstände oder Nahrung. Auch das säugende Muttertier kann das Virus auf seine Welpen übertragen und dadurch die hyperakute Form der Krankheit auslösen.
Eine spezifische Behandlung der Rubarth-Hepatitis ist die Serumtherapie mit Infusionen, die allerdings nur wirksam ist, wenn sie innerhalb der ersten 48 Stunden nach der Infektion angewandt wird. In der Regel können aber lediglich die Symptome der Erkrankung (Erbrechen, Durchfall, Hornhauttrübung) mithilfe entsprechender Maßnahmen gemildert werden. Schlägt die Therapie an, klaren sich die Augen des Hundes nach mehreren Wochen wieder auf. Nach überstandener Infektion ist der Hund sehr lange – wahrscheinlich lebenslang – gegen eine erneute Infektion geschützt.
Im Allgemeinen wird der Hund nach sechs bis zehn Tagen wieder gesund. Die Infektion kann jedoch auch tödlich sein, manchmal schon wenige Stunden nach den ersten Symptomen. Oft wird das Krankheitsbild daher mit einer Vergiftung verwechselt. Es empfiehlt sich aus diesem Grund eine dreijährliche Impfung , um die Krankheit zu verhindern. In seltenen Fällen kommt es auch nach Impfung gegen die Adenovirus-Infektion als Immunantwort ohne Krankheitswert zu einer Blaufärbung des Auges.
Text und Foto: www.dgk.de