Über Gewitterschäden an Haus- und Hofanlagen
Jahr für Jahr schlagen über mehr als eine Million Blitze in Deutschland ein, an deren Folgen nach statistischen Angaben rund zehn Menschen sterben und die an Haus- und Hofanlagen beträchtliche Schäden entstehen lassen.
Wie man aus Informationen von deutschen Versicherungen erfahren kann, wenden diese, für rund 250.000 Schäden im Jahr, teilweise bis zu 150 Millionen Euro auf. Die Vermutung mancher Reitanlagenbesitzer, dass mit größeren Blitzschäden nur selten zu rechnen ist, kann von Experten nicht bestätigt werden. Sicher ist man nur im eigenen Auto. Jedes Fahrzeug wirkt wie ein Faradaykäfig, der einen Blitz über die Metallkarosserie ins Erdreich ableitet.
Sichere Orte
Auch Gebäude, wie schon beschrieben, können bei Blitz und Donner sichere Orte sein, denn wer Vorsorge trägt, zum Beispiel durch die Installation einer gut funktionierenden Blitzschutzanlage, kann die Gefahr eines Schadens gering halten oder gar gänzlich ausschalten.
Auch bei bester technischer Absicherung raten die Versicherungen, an elektronischen Geräten wie Computern, Fernsehern und HiFi-Anlagen in ‚aktuellen Situationen' Netz- und Antennenstecker zu ziehen, Telefongespräche zu verschieben und erst dann zu baden oder zu duschen, wenn das Gewitter grummelnd abgezogen ist.
Wie soll man sich versichern?
Gebäude- und Hausratversicherungen schließen den durch direkten Blitzschlag entstandenen Schaden üblicherweise ein. Die meisten Beschädigungen entstehen jedoch durch Überspannung - beispielsweise in Folge eines Einschlags in der Nähe, der dann über eine Stromleitung ins Haus gelangt.
Diese so genannten Überspannungsschäden übernehmen Versicherungen oft nur dann, wenn eine Zusatzvereinbarung getroffen wurde.
Lebendes Inventar
In der Perdebranche geht es ja auch um lebendes Inventar, konkret: um Pferde. Blitzschläge verursachen meist schwere Verbrennungen. Ob und inwieweit Vierbeiner in die Versicherung einbezogen sind, darf darum nicht Zufall oder Glückssache sein.
Unser Rat an alle Anlagen-, Haus- und Hofbesitzer: Wir empfehlen in jedem Fall zu prüfen, ob einschlägige Policen bestehen und wenn ja, ob diese dann die Regulierung von Überspannungsschäden durch Blitzeinschlag mit einbeziehen.
Alles Quatsch
Ein weiterer Hinweise der Versicherungen: Falls Sie Ihre Unterlagen in Ruhe und in freier Natur prüfen möchten, können Sie das unbesorgt auch im Schatten einer alten Eiche erledigen. Weisheiten wie „Vor Eichen sollst du weichen, aber Buchen sollst du suchen" sind absoluter Quatsch.
Allerdings: Jeder allein stehende Baum ist einschlaggefährdet, denn Blitze werden immer vom höchsten Punkt angezogen.
Das Wichtigste blieb bisher ungesagt: Wenn Notfälle auftreten, hat die Rettung der Pferde oberste Priorität. Dann ist oft Nervenstärke angesagt. Bei Ross und Reiter!
Text: Kerstin Schröter
Textquelle und Fotos mit freundlicher Unterstützung von Heiner Wienkamp - Pferdefachredakteuer a.D.