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Der große Frühjahrsputz

Frühjahrsputz Fegen1

Tipps für den Start in die "grüne Saison"

Jeder Pferdehalter freut sich auf den Frühling. Endlich befreit von den Minustemperaturen, von der engen Stallhaltung, ja, von all den kleinen oder größeren Behinderungen, die der Winter oder eben die dunkle Jahrezeit so mit sich bringt. Paddocks, die ggf. aufgrund einer Eislage einen rutschigen Boden haben, Weiden, die noch nicht wieder nutzbar sind, Tränken, die ggf. einfrieren und Futtermengen, die zur Neige gehen; das Frühjahr und helle Jahreszeit verspricht in allen Fällen Linderungen oder gar spürbaren Erleichterungen. Aber ohne Arbeit, ohne die berühmten "tausend Handgriffe", kommt man nicht in den Genuss dieser herbeigesehnten jahreszeitlichen Vorteile. Ob Weidepflege, das schrittweise Gewöhnen der Pferde an das neu sprießende Gras, ob Zaunreparaturen oder die allmähliche Trainingssteigerung für die ersten Turniere, das Frühjahr fordert vom Pferdehalter eine Menge Arbeiten, die einem aber bei schönem Wetter und ggf. mit helfenden Händen viel leichter fallen!

Frühjahrsputz Leckstein

Lecksteine

Neben der Zufütterung ist das Auslegen von Lecksteinen auf der Weide, im Stall und auch im Auslauf im kompletten Jahresablauf äußerst wichtig. Lecksteine gibt es in zwei Varianten: Die reinen Salzsteine enthalten zum größten Teil Kochsalz, die Mineralsteine auch noch Kalzium und Phosphor.

Sattelpflege

Zum großen Frühjahrsputz gehört auch die Pflege von Sättel und Zaumzeug. Wichtigster Aspekt neben der hegenden und pflegenden Schönheitskur: Prüfen Sie auf jeden Fall und zuvörderst die Festigkeit der Nähte. Ein Sicherheitsfaktor, der nicht hoch genug einzuschätzen ist. Sättel und Zaumzeug, ja, alles Lederne benötigt darüber hinaus Fett und Feuchtigkeit, damit das Material nicht brüchig und nicht hart werden kann. Wer diese Pflegemaßnahmen scheut und Leder unbehandelt ins neue Reiterjahr übernimmt, läuft Gefahr, dass das lederne Zubehör reißt oder dem Pferd Scheuerstellen an Hals und Rücken zufügt.

 

Frühjahrsputz Sattelpflege

Hier ein paar Praxistipps: Leder muss zunächst mit lauwarmem Wasser oder Sattelseife gereinigt werden. Das anschließende Trocknen sollte keineswegs in der prallen Sonne oder an einer hoch aufgedrehten Heizung erfolgen.

Fett oder Öl

Weiches, feines Leder, zum Beispiel der Sattelsitz, Zügel, Zaumzeug oder gar Pauschen, werden mit Fett bearbeitet. Fett dringt in das Material ein und sorgt für eine Wasser abweisende Schutzschicht.

Steifes, dickes Leder, also Seitenteile des Sattelsitzes, Fender und Sattelblätter sollten mit Öl gepflegt und präpariert werden. Öl dringt ein, hat aber keine schützende Wirkung. Öl wird mit einem Pinsel oder mit einem Schwamm aufgetragen und eingerieben, das Ganze dann ein- bis zwei Mal wiederholt. Der Lohn der Arbeit: Weiches, elastisches Leder.

Nässeschutz

Möchten Sie Ihr Leder darüber hinaus vor Nässe schützen? Dann sollten Sie das infrage kommende Material mit einer Wachsschicht versehen. Diesbezüglich gibt es spezielle Produkte; fragen Sie Ihren Fachhändler und lassen Sie sich beraten.

 

Frühjahrsputz Satteldecken

Satteldecken

Satteldecken sind schnell unansehnlich, wir allen wissen warum. Hier ein paar Tipps, wie man dem Übel größtenteils begegnen kann: Eine Satteldecke gehört nach dem Reiten unbedingt auf einen luftigen Bock oder zumindest in eine hängende Position. So kann die Decke lüften und trocknen. Es empfiehlt sich auch, Haare und Schmutz abzubürsten. Eine versiffte, verdreckte Decke sollte man mit Wasser und Seife vorsichtig reinigen. Aber gehen Sie bitte behutsam vor.

Frühjahrsputz Fegen

Maschinelle Reinigung

Kann man eine Satteldecke unbeschadet in die Waschmaschine stecken? Ja, das geht, aber Sie sollten die Decke in einen Kopfkissenbezug stecken und gut verschließen. Dann laufen Sie nicht Gefahr, dass die Pferdehaare das Ablaufrohr oder das Flusensieb verstopfen.

Meistens haben auch die Gebisse eine Schönheitskur nötig, denn nach einer Saison sind sie meistens verdreckt oder verkrustet. Wer es kennt, nimmt normalen, überall erhältlichen, Gebissreiniger, wie z.B. Kukident, aus der Drogerieabteilung. Mit einem Reinigungsmittel für die so genannten "dritten Zähne" wird auch das Gebiss wieder strahlendschön. Hätten Sie’s gewusst?

Text: Kerstin Schröter

Textquelle und Fotos mit der freundlichen Genehmigung des Fachredakteurs Heiner Wienkamp

Kerstin Schröter
Über den Autoren Kerstin Schröter
Bereits während meines Studiums fürs Höhere Lehramt für Gymnasien, LG Biologie/Sport, an der Universität in Hannover, fing ich mit der Arbeit für Werbeagenturen und Tiermagazine an. Ich habe also das Glück, in meinem Hobbybereich zu arbeiten, ...
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