Spannende Kämpfe um den Titel „Stärkstes Kaltblut“
In der Arena herrscht gespannte Stille. Die Menschen auf den vollbesetzten Tribünen und um die Arena herum halten den Atem an. Das schwere Holländische Kaltblut legt sich ins Geschirr und zieht mit aller Kraft. Aufgeben gibt es nicht, ebenso wenig wie bei der täglichen Arbeit. Denn am vergangenen Wochenende haben die Holzrückepferde ihren üblichen Arbeitsplatz in den brandenburgischen Wäldern gegen die Titanen-Arena in Brück eingetauscht, um in den Zugleistungsprüfungen ihre geballte Kraft zu zeigen. Ziel war der Titel des Brandenburger Championats für das „Stärkste Kaltblut“.
Und sie haben es geschafft. Niemand konnte Holzrücker Jens Fangerow aus Neu Künkendorf und seinen Muskelprotzen das Wasser reichen. Nach zwei Qualifikationen traten die drei stärksten Kaltblüter im Endausscheid gegeneinander an. Alle drei Finalisten in der erstmalig durchgeführten leichten Klasse kamen aus dem Stall Fangerow. Das Belgische Kaltblut Freak van Wiehlen konnte sich gegen seine Stallgenossen durchsetzen. Während die Menschen auf den Rängen den Atem anhielten, zog der 790 kg schwere Wallach den schweren Zugschlitten ohne zu zögern über die Ziellinie. Nach 36,03 Sekunden löste sich die Spannung der Zuschauer in tosendem Beifall auf.
In der schweren Klasse war es nicht anders. Zwar trat hier Jens Fangerow mit seinem 1030 kg schweren belgischen Wallach Hannes an, musste aber seinem Cousin Mario Kaufmann aus Eberswalde den Vortritt lassen. Seines Zeichens ebenfalls Holzrücker schaffte es Mario Kaufmann zwei seiner Holländischen Kaltblüter für den Endausscheid zu qualifizieren. Auch der dritte Finalist blieb in der Familie. Hardy Kaufmann aus Neu Künkendorf qualifizierte sich mit dem Rheinisch-Deutschen Kaltblutwallach Corall. Knapp 2,5 Tonnen kämpften in der von Zuschauern umsäumten Titanen-Arena am Sonntagnachmittag um den Lorbeerkranz für das stärkste Kaltblut in der schweren Klasse. Durchsetzen konnte sich die einzige Stute, die den Endausscheid erreicht hatte. Femke van de Tippe, ein Holländisches Kaltblut, mit Mario Kaufmann an den Leinen, erreichte nach 25,37 Sekunden das Ziel und ist damit das Stärkste Kaltblut 2015 in der schweren Klasse.
Das Brandenburger Championat „Stärkstes Kaltblut“ ist nur eine von vielen Prüfungen, bei denen sich Kaltblüter aus ganz Europa während der Titanen der Rennbahn in Brück gemessen haben.
Text: Elke Schulze / Fotos: © Melanie Groger