Arabisches Halbblut - Vielfalt erwünscht
Härte, Leichtfuttrigkeit, Fruchtbarkeit bis ins hohe Alter- diese Eigenschaften, die dem arabischen Pferd zugeschrieben werden, wollten sich Züchter anderer Rassen schon seit Jahrzehnten durch Kreuzungen zunutzte machen.
Im Lauf der Zeit entstand aufgrund der Nachfrage am Markt im Araberzuchtverband VZAP die selbständige und breit gefächerte Rassegruppe „Arabisches Halbblut“.
Die Zucht des Arabischen Halbbluts basiert in erster Linie auf Fohlen von Vollblutaraber-Hengsten aus Stuten anderer Rassen, die oft schon gewisse Anteile arabischen Bluts führen. Meistens handelte es sich um Reitpony-Stuten, auf denen arabische Hengste als Veredler eingesetzt wurden. Grundsätzlich kann hinter dem Arabischen Halbblut allerdings alles stecken: Deutsches Warmblut, Quarter-Horse, Pintos, Appaloosas. Das Erscheinungsbild dieser Zuchtrichtung ist vielfältig; der VZAP spricht von einer „Gebrauchskreuzung ohne jeglichen Anspruch auf Einheitlichkeit“. Die Pferde sollen sich durch Trockenheit, Adel, Härte, einen menschenbezogenen Charakter, Ausdauer, schnellere Regenerationsfähigkeit, Genügsamkeit und höhere Fruchtbarkeit auszeichnen.
Dabei geht die Zucht inzwischen in zwei Richtungen. Aus der Kombination mit Warmblütern kommt das edle, arabisch geprägte Sportpferd. Andere lieben das Ausgefallene und wünschen sich ein „buntes, arabisiertes“ Pferd, zum Beispiel Schecken, Palominos oder Araappaloosas.
Entsprechend lässt sich weder bei einer Körung noch bei einer Zuchtschau eine Schablone anlegen. Aus tierzüchterischer Sicht ist das Arabische Halbblut keine Rasse. Ihre Variationsbreite, durch die nahezu unendlichen Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Rassen, machen die Arabischen Halbblüter so vielseitig und beliebt im Freizeit- und Sportbereich.